Alle Beiträge von Jost-Alexander Binder

Herstory

Während der jüngeren Menschheitsgeschichte war es fürwahr nicht immer ein Vorteil, weiblich zu sein. Das war allerdings nicht immer so. Immer wieder stößt man auf eine – zugegebenermaßen etwas unübersichtliche – Zeitspanne von etwa 5.000 Jahren, in der die weibliche Hemisphäre sukzessive zurückgedrängt, beschnitten, diskriminiert wurde. Wiewohl es freilich auch in den dunkelsten Phasen dieses Zeitabschnitts, nehmen wir z.B. die Hexenverfolgung, immer auch Lichtblicke gab. Von Dichterinnen, Schreiberinnen, Äbtissinnen oder Hildegard v. Bingen ist die Rede – indes selbstverständlich immer nur von Kirchenmannes Gnaden. Priesterinnen (sozusagen Vorläuferinnen der späteren Frauenorden) begegnen uns in der griechischen und römischen Antike zuhauf. Auch Heilerinnen sind keine Seltenheit und selbstverständlich auch einige Herrscherinnen. Alleine, das Quantum überzeugt nicht so recht, verglichen mit den männlichen Potentaten.


Von Jost-Alexander Binder

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ad multos annos pulchros!

Feiern ist ein kulturhistorisch nicht näher datierbarer Vorgang. Der Mensch kultiviert das Feiern vermutlich mindestens schon so lange wie basale Lebensgrundlagen, wie z.B. die Nahrungsaufnahme, den Geschlechtsakt oder den Schlaf. Dies deshalb, weil der Mensch ein soziales Wesen ist, welches nicht darauf ausgerichtet ist, sein Leben in Einsamkeit zu verbringen. Was nicht heißen soll, dass man nicht bestimmte Dinge auch ganz für sich allein feiern kann. Mein ursprüngliches Vorhaben, das Feiern, v.a. die sehr verschiedenartigen Formen des Feierns, nämlich jene zur Ankunft, zum Abschied, zu wiederkehrenden Anlässen privater oder gesellschaftlicher Art analytisch in angemessener Weise zu thematisieren, hat mich letztlich überfordert. Doch es zählen auch diese singulären Ereignisse, wie z.B. Jubiläen, zu unserer Feiervielfalt. Und darum soll es in diesem Artikel gehen.


Von Jost-Alexander Binder

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Grundbedürfnis „Pause“

Ohne Pausen geht es nicht. Das wird niemand bestreiten. Zu den basalen, also lebensnotwendigen Grundbedürfnissen der bekannten Maslow’schen Bedürfnishierarchie gehört daher unter anderem der Schlaf. Nicht explizit erwähnt wird die Pause. Dabei empfiehlt es sich doch definitiv auf allen Stufen des oft als Pyramide dargestellten Modells, immer wieder auch innezuhalten, zu reflektieren, Pause zu machen. 


Von Jost-Alexander Binder

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Zukunftsmusik

Wir wissen nicht, nach welchen Kriterien selbstlernende Künstliche Intelligenz unser Leben „optimieren“ wird, doch sie wird. Ganz sicher keinen Stellenwert wird dabei die Leidenschaft haben, denn KI empfindet nicht. Sie mag unser Leben mitunter bereichern, das Menschsein aber ist in seiner Leidenschaftlichkeit einzigartig. Das sollten wir bedenken, wenn wir diesen „Besen“ beschwören.


Von Jost Alexander Binder

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Widerstand

Dieser Artikel ist jenem altgriechischen Sophisten gewidmet, der Widerstand zum Prinzip seiner „Hebammenkunst“ gemacht hat; dessen philosophische Praxis darin bestand, im Dialog zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, indem er die Frage, die mitunter sehr unbequeme Frage, als Präzisionswaffe des Widerstands einsetzte: Sokrates. Der es als zweckmäßiger und im Sinne einer gewissen Dialektik vernünftiger empfand, in ethischen Dingen lieber keine fertigen Lösungen zu präsentieren. Aber – ist denn Widerstand eine Frage der Ethik? Vielleicht ihre grundlegendste. 

Von Jost-Alexander Binder 

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