Die Waldschule Neuhaus im Wienerwald (1930 – 1945)

In der neuen Artikelserie “Lernorte” beschäftigt sich der freigeist mit Bauwerken. Es sollen große Häuser ebenso in den Blick genommen werden, wie kleine, vermeintlich unbedeutende bauliche Strukturen. Alles aber Orte, die als Schulen, Orte des Lernens im engsten Sinne also, gedacht und gebaut wurden. Von Franz Josef Gaugg.

Im Mai und Juni des Schuljahres 1930/31 führte der Lehrer Richard Rossrucker (1894 – 1973) seine Schülerinnen und Schüler aus der überhitzten und stickigen Atmosphäre des Schulraumes der einklassigen Volksschule in der Burg Neuhaus im Wienerwald hinaus in den nahe gelegenen Wald, um dort, im kühlen Schatten der Bäume, den Unterricht abzuhalten. Dies war die Geburtsstunde der Waldschule Neuhaus. Durch Kriegshandlungen wurde die Schule in der Burg 1945 zerstört und die Waldschule vergessen. Die Sonderausstellung „750 Jahre Neuhaus“ rief diese besondere Schule im Wald wieder ins Bewusstsein. Daraufhin erfolgte 2006 die Wiedererrichtung dieser Anlage durch engagierte Bürgerinnen und Bürger der Orte Neuhaus und Weißenbach. 

Im April 2019 stehen wir, zwei Redakteure des Freigeists, nun in dieser Waldschule und blicken uns um. Soeben sind wir die wenigen Schritte vom Autoparkplatz bei der Burg über den Waldweg, der kurz vor dem Burgtor abzweigt, hierhergekommen. Wir befinden uns in einer Anlage, die einem Amphitheater gleicht: die vier Bank- und Tischreihen sind ringförmig angelegt, in drei Sektoren gegliedert und zur schwarzen Schultafel hin ausgerichtet. Diese steht, gemeinsam mit der ersten Tischreihe, auf der untersten Ebene, der Zugangsebene. Von dort steigen drei weitere Ebenen, die jeweils um eine Stufenhöhe versetzt angeordnet sind, dem Hang folgend an. Jeder Sitzreihe entspricht also eine Ebene. Die natürliche Geländeformation wurde auf diese Weise sehr geschickt ausgenutzt. Auch ohne vollbesetzte Plätze, wie auf den historischen Fotos erkennbar, ist an diesem Ort ein intensives räumliches Erlebnis spürbar und wird durch die hoch aufragenden Laubbäume verstärkt. Als Naturkathedrale würden poetische Gemüter diese Stelle im Wald bezeichnen. Die Bänke und Tische sind aus fest in den Boden gerammten Holzrundlingen und darüber gelegten Pfosten gefertigt. Ein Holzzaun hegt diesen Platz ein. 

Herr Josef Müller, der Leiter des Projektteams zur Wiedererrichtung der Waldschule 2006, hat uns hierher geführt und erläutert uns die Anlage. Ein glücklicher Zufall führt während unseres Aufenthaltes eine ältere Dame mit ihrer Urenkelin ebenfalls hierher. Wie sich bald herausstellen sollte, besuchen die beiden Frauen heute die ehemalige Schule der Urgroßmutter. Sie ist 98 Jahre alt. Auf einem Gruppenfoto, das gut sichtbar an der Infotafel hängt, ist sie als Schülerin abgebildet. Auf einem anderen Bild sitzt Lehrer Rossrucker vor seinem Auditorium auf einem Holzschemel, der einem Fliegenpilz nachgebildet wurde. Im Gespräch erfahren wir, dass auch der nahegelegene Garten des Lehrers, an der Burgmauer gelegen, in den Unterricht miteinbezogen wurde, ebenso die Bienenstöcke, die sich damals darin befunden haben. 

Es waren jedoch nicht romantische Naturvorstellungen, die Lehrer Rossrucker bewegten. Vielmehr scheinen insbesondere hygienische und gesundheitliche Gesichtspunkte ausschlaggebend gewesen zu sein. 1935 schreibt er, auf die erste Zeit der Waldschule zurückblickend: „Im Schuljahre 1930/31 musste die Schule auf zehn Tage wegen Infektionskrankheiten gesperrt werden. (…) Die Kinder, die die Infektionskrankheit überstanden hatten, sahen blass aus und hätten zur Erholung an die frische Luft, nicht aber in das Schulzimmer gehört“. Den Schulraum in der Burg an den warmen, witterungsfreundlichen Tagen zu verlassen, um mit den Schülerinnen und Schülern in den Wald zu ziehen, schien für ihn also ein naheliegender Schritt gewesen zu sein. Der zuständige Arzt, Dr. Achtner, der jährlich die Kinder schulärztlich zu untersuchen hatte, berichtet im Jahresbericht des Schuljahres 1931/32 über die gute gesundheitliche Verfassung der Schülerinnen und Schüler und führt diese auf deren Aufenthalt in der Waldschule zurück. 

Ganz entscheidend erscheint es mir zu beachten, was von Lehrer Rossrucker in den Blick genommen wird: das räumliche Umfeld der Schülerinnen und Schüler, in welchem Lernen geschieht. Indem er die ungünstigen klimatischen Bedingungen der feucht-kalten Mauern der Burg verlässt, um im kühlen Schatten der Bäume günstigere Bedingungen vorzufinden, bricht er den Schulraum, zur Natur hin, auf und schafft damit einen Rahmen, der nicht nur in schulischen Belangen stärkend auf die Schülerinnen und Schüler wirkt, sondern deren gesundheitliches Wohlbefinden günstig beeinflusst. Mit einfachsten Mitteln und geschickter Nutzung der vorhandenen Ressourcen erschuf Lehrer Rossrucker eine dreifaltige Struktur von wetterfestem Schulraum in der Burg, Waldschule und Garten. Die Waldschule, so scheint mir, war das Herzstück davon. 

Nehmen wir nun etwas Abstand ein und treten wir einen Schritt zurück, um ein vollständigeres Bild zu erhalten und den Hintergrund auszuleuchten, vor dem sich die Errichtung der Waldschule abgezeichnet hatte. Lehrer Rossrucker erwähnt in einem Artikel aus dem Jahr 1935 über die Waldschule, dass „es wahre Schulpaläste (gäbe), mit allen Errungenschaften ausgestattet, wie Berndorfs Schulen (…)“. Was hat es damit auf sich? Im nahen Berndorf gab es bereits seit 1908 regelmäßigen schulärztlichen Dienst. Diese noch junge Entwicklung im Schulwesen der Habsburgermonarchie etablierte sich in jener Zeit allmählich. Berndorf nahm hier eine Vorreiterrolle ein: Im Schuljahr davor, 1907/08, fand in Berndorf unter der Leitung von Dr. Robert Dehne eine große Untersuchung, die vom Industriellen Arthur Krupp finanziert wurde, statt. Sämtliche Schülerinnen und Schüler, es waren insgesamt 1 000, wurden dabei schulärztlich untersucht. Auf Basis dieser Untersuchungen erarbeitete Dr. Dehne Vorschläge für den schulärztlichen Dienst in Berndorf. Der Vater von Richard Rossrucker war zu dieser Zeit, 1893-1920, Lehrer in Berndorf. Richard Rossrucker besuchte hier die Volksschule und das Gymnasium. Es ist also möglich, dass der spätere Lehrer von Neuhaus einer jener Schüler gewesen war, die damals untersucht worden waren. In dieser Zeit, dieser Umgebung, so scheint mir, war Rossruckers Bewusstsein für ein gesundheitsförderndes Schulwesen herangereift. 

Treten wir einen weiteren Schritt zurück und blicken wir über die Grenzen der Habsburgermonarchie hinweg, nach Berlin, wo 1904 die weltweit erste Waldschule entstanden ist. Der rasante Bevölkerungszuwachs im Zuge der Industrialisierung ließ Städte, wie London, Paris, Berlin oder Wien im 19. Jahrhundert zu großen Metropolen werden. Wien, zum Beispiel, hatte 1910 ca. 2,1 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: heute sind es wieder etwa 1,9 Millionen, nachdem in den 1950er Jahren die Bevölkerungszahl auf 1,6 Millionen Menschen geschrumpft war. Im ausgehenden 19. Jahrhundert führte dieses starke Wachstum zu miserablen hygienischen Bedingungen. Zahlreiche Krankheiten waren darauf zurückzuführen. Insbesondere der Behandlung der Schwindsucht (Tuberkulose) galten viele Anstrengungen. Bis zur Entdeckung des Antibiotikums Streptomycin im Jahre 1943 galt die Frischluftkur als wirksamste Behandlungsmethode. Aus diesem Grund entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Luftkurorte. Thomas Manns Roman „der Zauberberg“ spielt in einem solchen Luftkurhotel in den Schweizer Bergen. Aber auch im Schulbau jener Zeit wurden Anstrengungen unternommen, um vor allem gesundheitlich beeinträchtigen Kindern und Jugendlichen in entsprechenden Schulen eine gesundheitsfördernde Umgebung bereitzustellen.

1904 entstand in einem Kiefernwald in Charlottenburg, im Westen Berlins, die weltweit erste Waldschule. Hier fanden der Charlottenburger Stadtschulrat Hermann Neufert (1858-1935) und der Kinderarzt Bernhard Bendix (1863-1943) die günstigsten Voraussetzungen vor: außerhalb der Stadt gelegen, jedoch gut mit der Straßenbahn erreichbar. Der Berliner >> 

Architekt Walter Spickendorff entwarf für das ein Hektar große Grundstück die Anlage nach folgenden drei Gesichtspunkten: es sollte die unregelmäßige Geländeformation des Grundstückes ebenso erhalten bleiben wie der Kiefernwald; dabei musste die Anlage aus Gründen der Aufsichtspflicht für die Lehrerinnen und Lehrer übersichtlich bleiben und es sollte – trotz der Bewaldung – ein Maximum an Sonnenplätzen geboten werden. Also ließ Spickendorff eine leichte Mulde anlegen, Schutzdächer zwischen den Bäumen errichten und legte darum die Aktivitätszone. Durch diesen Kunstgriff war dieses Areal von den umliegenden Bauten aus gut zu überblicken: den Klassenräumen, der Veranda mit den Ruheplätzen und der Küche. Der durch zwei Dächer überdachte Essplatz lag in der Nähe der Küche, unter den Kiefern. Die ganze Anlage wurde mit einfachsten Mitteln gebaut. In einfachen Holzbauten wurden zwei Klassenräume von 6 x 8m Größe, sowie zwei Zimmer für die Leitung und die Lehrer untergebracht. Bei schlechtem Wetter konnten die Räume, je nachdem, als Spiel- oder Schlafräume genutzt werden, da die Räume mit leichtem Mobiliar ausgestattet waren und dieses schnell zur Seite geräumt werden konnte. Außerdem fand sich am Gelände in einem weiteren Holzgebäude die Waschanlage mit Dusch- und Umkleidekabinen. Architekt Spickendorff richtete die Belichtung nach der Funktion aus, wie es moderne Raumkonzeptionen erfordern: die Klassenräume erhielten somit ihr Licht von Osten, die Veranda mit den Ruheplätzen orientierte er nach Süden.

Im 1. Jahr, schreibt Anne-Marie Chatelet in ihrem Essay „A Breath of Fresh Air“, wurden 95 bis 120 Schülerinnen und Schüler der Charlottenburger Schulen von Schulärzten ausgewählt, um in der Waldschule therapiert und unterrichtet zu werden. Es wurden ausschließlich Kinder der Arbeiterklasse aufgenommen. Diese pendelten täglich den Sommer über bis zum 1. November aus der Stadt in die Schule im Wald, die von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr abends geöffnet war. 

Zu Beginn des Schuleintritts und am Ende ihres Aufenthaltes wurden die Schülerinnen und Schüler von Medizinern untersucht, die Ergebnisse evaluiert. Regelmäßig wurde eine Verbesserung der Beschwerden am Ende des Aufenthaltes festgestellt. Die Schule konnte etwa 1% der notwendig zu therapierenden Kinder Charlottenburgs aufnehmen. Deutlich weniger, als die von den Medizinern geforderten 4%. Daher war bereits 1908 eine Erweiterung notwendig geworden und es wurde eine zweite Holzbaracke für drei Klassenzimmer errichtet. Direktor Lange ließ außerdem einen Sandstrand, 8m breit und 20m lang, für das therapeutisch notwendige Sonnenbad anlegen. Außerdem stellte er Gärten zur Verfügung, in denen sich die Schülerinnen und Schüler betätigen konnten, berichtet Chatelet. 

Die Waldschule stellte den Schülerinnen und Schülern eine Umgebung bereit, die einerseits medizinisch-hygienischen Belangen gerecht wurde und andererseits sozialpolitisch-erzieherische Maßnahmen setzte. Wir erkennen die Wechselwirkungen aus den Anforderungen der Therapieansätze (Sonne, Licht, Hygiene) und dem innovativen Schulexperiment, das sich im Architektur- und Außenraumkonzept niederschlägt. Beispielsweise war bei preußischen Schulbauten für den Außenbereich eine Fläche von 2m2 üblich – in der Waldschule sind es vergleichsweise 40m2 je Schüler. 

Bis zum Ersten Weltkrieg verbreitete sich das Waldschule-Konzept von Deutschland ausgehend über Europa und die USA bis nach Australien, unabhängig von unterschiedlichen kulturellen Umgebungen. Eine internationale Bewegung förderte die Entwicklung der „Open-Air-Schools“ (Freiluftschulen), wie die international häufigste Bezeichnung lautet, seit 1920. Es entstanden unzählige Freiluftschulen weltweit, da seit dieser Zeit auch die finanziellen Ressourcen, nach dem Einbruch durch den 1. Weltkrieg, wieder vorhanden waren. Der 1. Kongress fand, nach Anne-Marie Chatelet, 1922 an der medizinischen Fakultät in Paris statt. Durch den 2. Kongress, 1931 in Brüssel abgehalten, verlagerte sich die Aufmerksamkeit von den medizinisch-therapeutischen Fragen hin zu pädagogischen Fragestellungen. 1953 fand in der Schweiz der letzte Kongress dieser Bewegung statt. Durch die Entdeckung antibiotischer Heilverfahren Mitte der 1940er Jahre verlor die Idee der Waldschule letztlich ihren Legitimationsgrund. 

Etwa zur gleichen Zeit wie die Waldschule Neuhaus, um 1930, entstanden zwei international bekannte Beispiele von Freiluftschulen, die hier kurz vorgestellt werden sollen. Dazu blicken wir zuerst nach Amsterdam, dann nach Suresnes bei Paris. 

Im südlichen Amsterdamer Stadterweiterungsgebiet des frühen 20. Jahrhunderts errichtete der Architekt Johannes Duiker (1890-1935) im Jahr 1930 inmitten eines Wohnhausblockes, der – das sei hier für Architekturinteressierte angemerkt – von Hendrik Petrus Berlage entworfen worden war, seine Freiluftschule. Diese Schule ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: sie steht nicht im Wald, zeigt eine radikal moderne Architektursprache aus Stahl, Beton und Glas und war von vorneherein nicht auf gesundheitlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche ausgerichtet, sondern wollte die Vorteile der Freiluftschule sämtlichen Schülerinnen und Schülern bereitstellen. Die Idee der Waldschule wird hier also in die Stadt hineingetragen! Da Waldschulen größere Flächen benötigen, wie der Vergleich der Charlottenburger Waldschule zeigt, musste Duiker eine andere Lösung finden. Also stapelte er die Klassenräume mit den dazugehörenden Freiflächen übereinander. Auf diese Weise schafft er einen kompakten Baukörper. Die an drei Seiten verglasten Klassenräume liegen einander diagonal gegenüber. Jedem Klassenraum wird eine gleich große Freifläche, als Dachterrasse ausgebildet, zugeordnet. Das Stiegenhaus liegt im Zentrum der quadratischen, kleeblättrigen Grundrisskonfiguration. Über die Decke der Klassenräume wurde warme Luft zu Heizzwecken eingeführt. 

Die im Westen von Paris gelegene Freiluftschule von Suresnes wurde 1931 bis 35 von den Architekten Eugène Beaudouin (1898-1983) und Marcel Lods (1891-1978) auf Initiative des Bürgermeisters von Suresnes, Henri Sellier (1883-1943), errichtet. Die Schule liegt auf einem knapp 2 Hektar großen Grundstück am südlichen Ausläufer des Mont Valérien. Den Eingang zur Schule markiert ein imposanter Globus aus Beton. Um diesen herum führt spiralförmig eine Treppe. Im Norden des Grundstückes schützt ein langer, schmaler und zweifach geknickter Gebäuderiegel die parkartige Anlage gegen den Wind. So verschlossen die Waschbetonplattenfassade dieses Gebäudes sich dem Ankömmling stadtseitig zeigt, so luftig und leicht ist die Stahl- und Glasarchitektur der Parkfassade gestaltet. Sie öffnet sich großzügig zum sanft abfallenden Gelände hin. Funktional sind diesem Gebäude die Verwaltungsräume, Speise- und Erholungsräume sowie Therapieräume und Waschanlagen zugeordnet. Im Grundriss erkennt man, dass die Anordnung der 8 Pavillons der Klassenräume die Form des Gebäuderiegels spiegelt. Auf diese Weise wird ein großzügiger Zwischenraum geschaffen. Die Pavillons der Klassenräume sind dreiseitig verglast und lassen sich durch Faltelemente zur Gänze öffnen. Im Bereich der Glasfassade sorgte ein Unterflur-Heizsystem (Fußbodenkonvektoren) für einen Warmluftschleier, somit konnten selbst bei sehr niedrigen Außentemperaturen die Fenster geöffnet bleiben.

Wir kehren zurück nach Neuhaus in den Wienerwald. In der informativen Broschüre von Josef Müller zur Geschichte dieser Schule findet sich der stolze Hinweis, dass damals zahlreiche Praktikanten und Hospitanten dieses Projekt besucht hatten, um es zu studieren. Ein Tonfilm über diese Schule sorgte für die überregionale Bekanntheit, die bis in die USA reichen sollte.

Die Wirkung der Wald- bzw. Freiluftschulen für das moderne Schulwesen ist sowohl in baulicher als auch in pädagogischer Hinsicht nicht zu unterschätzen. Wenn heute Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer unserer Schulen durch lichterfüllte Flure und helle, großzügige Aulen gehen, um sich sodann in luftigen, hellen und gut belüfteten Klassenzimmern aufzuhalten oder gar den Unterricht in einer Freiluftklasse abhalten, draußen am Schulgelände irgendwo, so schimmert hier durch, was in jener Zeit grundgelegt worden war. Wenn ich mir vor Augen führe, welche große innovative Kraft durch die Bewegung der Wald- bzw. Freiluftschulen damals gesellschaftspolitisch entfacht worden ist, um den drängenden Fragen jener Zeit Antworten abringen zu können, teils mit ganz einfachen Lösungswegen, wie sie Lehrer Rossrucker in Neuhaus gezeigt hat, teils mit kraftvollen gemeinschaftlichen Anstrengungen auf kommunaler Ebene, wie die gezeigten Schulbeispiele dokumentieren, so blicke ich zuversichtlich auf die drängendsten Fragen von heute.