Alle Beiträge von Paul Braunstätter

Transmission jenseits der kognitiven Ebene

Martin Kirchners Lebensthemen drehen sich um den Aufbau von “Gemeinschaften für den Wandel”. Er entwickelte nach vielen Jahren Recherche und Engagement im Global Ecovillage Network das Projekt Cohousing Pomali, wo er seit Ende 2013 mit seiner Frau und drei Kindern mit großer Freude auch lebt. Davor war Martin lange Jahre auf der Suche nach seiner „Berufung“. Seine Sinnsuche und sein Entwicklungsweg vom Informatiker zum Social Entreneur bzw. auch die Umsetzung seiner Vision einer nachhaltigen Modellsiedlung waren durchaus schwierig. Er hätte so etwas gebraucht wie das „Jahrestraining Pioneers of Change“, das er schließlich 2010 ins Leben rief – weil es nichts Vergleichbares gab. Über die Jahre entstand daraus eine Community und schließlich eine Bewegung von engagierten „Pionier*innen des Wandels“. Martin ist seit 2015 Vollzeit-Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation „Pioneers of Change“ und fokussiert sich mittlerweile auf das Online -Potenzial für einen gesellschaftlichen Wandel, z.B. auf den „Pioneers of Change Online Summit“, mit dem er heuer im März 22.000 Teilnehmer*innen und 150 Regionalgruppen im deutschsprachigen Raum begeistern konnte. Freigeist-Redakteur Paul Braunstätter traf ihn zum Gespräch.

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Alle Kinder sind verschieden

Als Remo Largo während seiner Schulzeit beim Turnen ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt und danach sechs Wochen lang nur auf dem Rücken liegen konnte, las er „Krieg und Frieden“ und fragte sich, woher die großen russischen Autoren so viel über den Menschen wüssten. Die Frage, was der Mensch sei, beschäftigt ihn bis heute. Er schwärmt über die „Brüder Karamasow“: „Das Buch ist unglaublich. Die kommen alle aus der gleichen Familie, aber man spürt, die sind von Grund auf verschieden. Dostojewski hat die Unterschiedlichkeit der Menschen begriffen. Ja, der ist jetzt mal so, und sein Bruder, der ist anders und der dritte nochmals anders. Wenn wir heute sagen, es ist alles möglich in der Entwicklung der Person, entsteht daraus enormer Druck. Ich habe in all den Jahren mit den Kindern aber erlebt, dass Dostojewski recht hat. Man kann sie nicht beliebig formen.“  Alle Kinder sind verschieden weiterlesen